Mutter hat Geburtstag und so ist es eine gute Gelegenheit, der alten Geburtsstadt Hoyerswerda einen Besuch abzustatten, die Mutter einzuladen und in den Spreewald zu düsen, um auf einem Spreewaldkahn zu relaxen.
Unterwegs hatte ich das Vergnügen, AfD-Plakate zu registrieren. Sagen wir mal so: das Niveau nahm bis Horscha schleichend ab und Mücka ist eine Katastrophe. Dort tummeln sich neben CDU-Kretschmar und Thomas Jurk sogar noch ein Poster von Angie, von uns habe ich keines wahrnehmen können. Dafür ist die NPD auffallend präsent vertreten, wenn auch wohl aus Finanzmangel mit uralten Plakaten. Angenehm wurde es ab Lohsa, das Verhältnis AfD-Plakate gegen Rest der Einheitsparteien betrug 2:1.
Über die Umgehungsstraße kam ich nach Hoyerswerda hinein und war regelrecht geblendet. Ganze Straßenzüge in Blau. Keine Mutter Merkel weit und breit zu sehen und auch St. Martin nicht. In einer Straße konkurrierte die AfD mit zwei Plakaten der Firma „Rauer SSV“. Jede denkbare Laterne schmückte ein Konterfei von Karsten Hilse oder eines der anderen Motive. Die „Linke“ hatte auch einige Plakate hängen. Auf einem stand irgend etwas von Frieden und ich hielt es wegen des schönen Blau erst für eines von uns. Dann war noch eines, oben Sarah Wagenknecht und darunter Karsten Hilse. Ich dachte noch so, ein schönes Paar, leider in der falschen Truppe.
Wie wir dann nach Brandenburg reinkamen ähnliche Bilder. In dem einen Dorf wurde ein bekannter SPD-Bürgermeister beworben und in dem anderen ein Dr. von der CDU, aber alle Dörfer strahlen in Blau. Beim Kahnfahren hatte ich Gelegenheit, mit Brandenburgern zu sprechen. Die meisten sind pro AfD. Der Brandenburger Ministerpräsident Dietmar Woidke hat seine Bürger mit einer angekündigten Gebietsreform auf die Palme gebracht. Die lechzen dort nach dem 24. September.
Fazit: Die Bautzener haben eine logistische Meisterleistung vollbracht, wie ich sie aus der Richtung noch bei keinem Wahlkampf erlebt habe. Dem Chefplaner in Bautzen gebührt hohe Anerkennung.
Frank Grossmann