OFFENER BRIEF AN DEN DRESDNER OBERBÜRGERMEISTER

OFFENER BRIEF AN DEN DRESDNER OBERBÜRGERMEISTER

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Sehr geehrter Herr Oberbürgermeister Hilbert,

Ihren sogenannten offenen Brief an alle Dresdner habe ich weder als Bürger noch als deren Vertreter im Ortsbeirat DD Neustadt im Wortlaut erhalten. Ihre Offenheit ist also nicht mehr als eine Floskel.

Anlass zur Hoffnung wäre es, wenn Sie die Fakten der in der Tat erbärmlichen Vorgänge um den Tag der deutschen Einheit in Dresden ehrlich und deutlich angesprochen hätten. Das tun Sie aber noch nicht mal vom Ansatz her. Sie verschenken damit eine einmalige Chance, der allgemeinen Verhetzung in unserer Stadt Einhalt zu gebieten.

Dafür hatte die Mehrheit der Dresdner Bürger eben Sie gewählt – und gerade nicht die Kandidatin der linken Koalition.

Die Dresdner wollen endlich wieder in Frieden leben können, die Freiheit für einen zivilisierten Diskurs zurückgewinnen und gleiches Recht und Gesetz für alle Dresdner gewährleistet wissen. Sicherheit und eine überparteiliche Verwaltung sowieso. 

Nichts davon ist in Ihrem Brandbrief zu spüren. Nichts davon, dass die Einheitsfeiern, von wem auch immer, frühzeitig zu einem Eklat gemacht werden sollten.

Das beginnt schon mit der Rede des Bundestagspräsidenten, der die Ereignisse gut vorbereitet antizipiert hat: „... das fröhliche Feiern nicht so recht gelingen will“ und weiter „rundum fröhlich ist Dresden auch in diesem Jahr nicht“.

Dass die Zeichen auf Sturm standen, meldete das Internet schon seit dem Frühsommer und nicht erst mit dem Gewalt-Plakat in dem einschlägig bekannten Abgeordnetenbüro in der Dresdner Neustadt. Es waren nicht die üblichen Prügelknaben der Nation, die den Feierlichkeiten einen Bombenerfolg prophezeiten, sondern die wilden Reiter des staatlich finanzierten Kampfes gegen Rechts.

Es war die sommerliche Serie von Anschlägen aus dem Umfeld unserer neuen Mitbürger, die den Veranstalter zwang, sich und die Stadt „verblocken“ zu lassen. Wie schon beim Stadtfest glichen die Festwiesen eher einer Festung als einer offenen, fröhlich feiernden Gesellschaft, die sich ihrer – erneut gefährdeten – Einheit vergewissern wollte.

Gefährdet durch eine politische Klasse, die einerseits unwillig ist, unsere Grenzen zu sichern, andererseits die daraus resultierenden Ängste nur für sich selbst ernst nimmt. So wurde z.B. eine „gesprengte“ Moscheetür, die Sie bis in den Urlaub verfolgt hat, aus dem Umfeld der Opfer auf die Sekunde der Explosion genau fotografiert.

Ebenso mit Vorurteilen beladen und faktenfrei ist Ihre verallgemeinernde Behauptung, Bürger Dresdens würden Menschen anderer Hautfarbe, Religion oder anderer Meinung beleidigen und ihnen die Menschenwürde absprechen.

Umgekehrt wird ein Schuh daraus. Es gibt mehr und sehr gravierendere „Ausrutscher“ innerhalb bzw. zwischen diesen – sehr verschiedenen – Personen, als solche zwischen Einheimischen und diesen Gruppen. Von der alltäglichen Kriminalität, den sexuellen Belästigungen und anderen handfesten Ereignissen (Scheunenvorplatz) will ich gar nicht reden.

Nicht die weithin abgeschirmten sogenannten „Krakeeler und Pöbler“ haben den 450 000 Besuchern der Einheitsfeier die Freude an der Show geraubt. Das war ein Erfolg der extremen Polizeipräsenz und der darauf programmierten Berichterstattung aller Leitmedien, die Dresden und Pegida stigmatisieren wollten.

Es ging den Veranstaltern und ihrem Umfeld nicht um die Einheit, sondern um eine gezielte Diffamierung der Opposition gegen eine völlig verwahrloste Politik. In der Folge der jüngsten Ereignisse ist inzwischen die Rede von einem totalen Kontrollverlust. Das muß jeden halbwegs wachen Staatsbürger in Wut, Angst und Schrecken versetzen.

Dazu gehört auch Ihre Einladung zu dem von uns Bürgern zu bezahlenden Bürgerfest auf dem Neumarkt, das nicht der Deeskalation, sondern nur der Polarisierung dienen kann.

Sie wollen zeigen, dass Dresden nicht nur Pegida ist. Aber wer hat das denn je bezweifelt oder gar behauptet?

Statt sich dem Dresden-Bashing vorurteilsfrei entgegegenzustellen, setzen Sie dieser verleumderischen Kampagne noch eins drauf.

Solch einen Bürgermeister haben wir weder gewählt noch verdient.

Da niemand vor besserer Einsicht geschützt ist, verbleibe ich mit der entsprechenden Hoffnung für Sie und unsere Stadt,

 

Stefan Strauß
AfD Ortsbeirat DD-Neustadt

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