Die AfD Sachsen hat den neugegründeten Verein „Wirtschaft für ein weltoffenes Sachsen“ aufgefordert, die Kosten für die Unterbringung und Verpflegung der Flüchtlinge in Sachsen zu übernehmen. „Wer unter hymnischem Lob des Wirtschaftsministers einen neuen Verein gründet, weil er sich um das Image des Freistaats als Industriestandort sorgt, sollte zuerst dafür sorgen, dass die Realität als Flüchtlingsstandort stimmt“, erklärt Generalsekretär Uwe Wurlitzer. „Im letzten Jahr musste Sachsen 11 064 Euro pro Asylbewerber aufwenden. Neben verschiedenen Sonderzuweisungen beträgt aktuell die Pauschale aber nur 7 600 Euro. Diese Lücke zu schließen ist eine dankbare Aufgabe einer kapitalstarken privaten Initiative“.
Zugleich kritisiert Wurlitzer die offenkundige ideologische Einseitigkeit des Vereins. „Auf der einen Seite steht die Aussage von Peter Nothnagel, der als Geschäftsführer der Wirtschaftsförderung Sachsen u.a. Projekte wie ‚INVEST IN SAXONY‘ betreut, dass von 130 laufenden Investitionsprojekten aus dem Ausland ‚keiner abgesprungen‘ sei und es ‚auch noch keine richtig besorgten Nachfragen‘ gegeben habe. Andererseits behauptet der neue Verein, dass es ‚Vertrauens- und Umsatzrückgänge beim nationalen und internationalen Kundenstamm‘ gebe. Eine der beiden Realitäten muss falsch sein.“
Vereinsmitglieder sollten mit gutem Beispiel vorangehen
Angesichts des behaupteten Fachkräftezuzugs wirft Wurlitzer dem Verein daneben Doppelmoral vor. „Vereinschef Andreas von Bismarck brüstet sich als Terrot-Geschäftsführer medienwirksam mit gerade einem syrischen Textilingenieur, dessen Flucht- und Asylgrund offen bleibt. Andererseits sucht er Monteure und Mechaniker, also Nicht-Hochschulberufe, für die er noch niemanden gefunden hat. Und der Verpackungsmaschinenhersteller Theegarten-Pactec aus Dresden schreibt als Praktikum u.a. die ‚Entwicklung einer Kinematik für eine Produktwendebewegung in einer Verpackungsmaschine‘ aus, für die einheimische Praktikanten offenbar nicht in Frage kommen. In diesen Zusammenhängen von ‚Fremdenfeindlichkeit‘ und ‚Kampf gegen Rassismus‘ zu sprechen ist blanker Unsinn.“
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