Zu den 7. Dresdner Gesprächen am 4. November 2017 hatte die Junge Alternative Dresden Dr. Theo Lehmann zu Gast. Er sprach in einem Vortrag über seine Zeit als Widerstandspfarrer in der DDR. Seine Jugendgottesdienste waren regelmäßig mit 3.000 Leuten besucht. Er trotzte dem DDR-Regime und zeigte in seinen Predigten, Liedern und in seiner täglichen Arbeit Haltung. Sein christliches Bekenntnis und seine klare Position bereiteten den Boden für die Wende von 1989. In der anschließenden Fragerunde zu aktuellen Themen zeigte Theo Lehmann auch heute wieder klare Kante zu den Mißständen in der Evangelische Kirche in Deutschland, positionierte sich zu der Flüchtlingskrise, zum Islam und bekannte sich zu PEGIDA. Theo Lehmanns Erfahrungen und klaren Worte werden den Freunden der Jungen Alternative lange in Erinnerung bleiben.
Widerstandspfarrer Lehmann bei der Jungen Alternative
Wie ich den Vortrag des Pfarrers i. R. Dr. Theo Lehmann erlebt habe
Von Hans Heydrich
Pfarrer Lehmann war in der DDR einer der bekanntesten Widerstandskämpfer. Er veranstaltete monatlich in Karl-Marx-Stadt (heute Chemnitz) einen Jugendgottesdienst mit Gospelmusik, der teilweise von mehreren Tausend Jugendlichen besucht wurde. Ich war natürlich auch dort, sooft es ging. Wir saßen und standen auf jedem Fleck in der Kirche, so dass er kaum die Kanzel erreichen konnte.
Natürlich wurde er Tag und Nacht und an jedem Ort von der Staatssicherheit überwacht. Deshalb stellte er seine Rede auch unter das Motto „Die Stasi war immer dabei.“
In seinem Vortrag berichtet er ausschließlich von seiner Verfolgung durch die DDR-Staatsgewalt und doch treten für den Zuhörer bei jeder Episode die frappierenden Ähnlichkeiten zur heutigen Zeit immer deutlicher hervor: Bespitzelung, Angst vieler Menschen vor beruflichen Nachteilen, die Versuche, sein Handeln zu kriminalisieren, der beste Freund und Pfarrer-Kollegen als Stasi-Zuträger, Verleumdungen in der Öffentlichkeit, bewusstes Streuen von Falschnachrichten, Versuche, die Gottesdienste zu verbieten oder technisch zu behindern (Stromabschaltung) usw. wecken ganz unwillkürlich Assoziationen zu den derzeitigen Verhältnissen.
In der anschließenden Diskussion wird eigentlich nur über die Parallelen der im Vortrag beschriebenen Zustände zur heutigen Zeit gesprochen. Mehrere Zuhörer geben ihrer Enttäuschung darüber Ausdruck, dass sich die Kirche, die damals eine führende Rolle beim Kampf um Freiheit und Demokratie spielte, heute zum willigen Vollstreckungswerkzeug der Feinde ebendieser Freiheit, Demokratie und des Christentums macht.
Lehmann betont, dass er als Pfarrer nicht nur das Recht, sondern die Pflicht hat, sich gegen die Kirchenleitung aufzulehnen, wenn diese offensichtlich Unrecht begeht. Er hat in einem Brief an den Landesbischof der Landeskirche dieser die theologische Gefolgschaft aufgekündigt und darauf nie eine Antwort bekommen. Stattdessen hat man angedeutet, er solle sich um die Fort-zahlung seiner Pension sorgen …
Er zeigt Verständnis für Pfarrer, die aus Sorge um die materielle Sicherheit für sich und ihre Familien mit ihrer Meinung hinter dem Berg halten und den Widerstand gegen das Unrecht scheuen. Aber die Kirchenleitung kritisiert er scharf: Das Verhalten der beiden Bischöfe, die am Tempelberg in Jerusalem aus Angst vor Moslems ihre „Kreuze abmontierten und in der Hosentasche versteckten“ sei unverzeihlich. Solche Leute sind an der Kirchenspitze völlig fehl am Platze.
Die Bundesregierung ruft er dazu auf, sich endlich wieder „an die von ihr selbst beschlossenen Gesetze zu halten“ und den Rechtsstaat wiederherzustellen.
Zum Islam sagt er, dass er als Doktorand an der Uni Leipzig u. a. intensiv über den Islam geforscht hat. Er betont, dass der Islam als Religion in unvereinbarem Gegensatz zum Christentum stehe: Der Islam leugnet, dass Jesus Gottes Sohn ist und kennt das dem Christentum immanente Heilsversprechen Gottes nicht. Ihm tun Moslems leid, denn sie wissen im Gegensatz zu Christen nie, ob sie eine Chance haben, nach dem Tod in den Himmel zu kommen. Allah zeigt nur einen einzigen Weg auf, um das sicher zu erreichen: Ein Moslem muss sich selbst und gleichzeitig möglichst viele „Ungläubige“ in die Luft sprengen. Lehmann bezeichnet den Islam als „Antichrist“.
Dann betont er, dass der Islam nicht nur eine Religion sei, sondern eine Staatslehre, die nach der Weltherrschaft und natürlich auch nach der Machtübernahme hier in Deutschland strebt. Der dann entstehende Staat hat mit dem von uns geliebten demokratischen Rechtsstaat nicht das Geringste gemeinsam. Sein Fazit: „Dann gnade uns Gott!“.
Schließlich kommt aus dem Publikum immer wieder die Frage, ob es denn in der sächsischen Landeskirche keine aufrechten Pfarrer gäbe. Er antwortet, dass die Landeskirche jedem, der von der politischen Linie der Regierung abweicht „mit dem Rauschschmiss“ drohe. Allerdings meint er, wenn sich wenigstens 10 Pfarrer finden lassen würden, die den Aufstand wagen, wäre es für die Kirchenleitung schon ein Problem, gegen alle 10 gleichzeitig Disziplinarverfahren zum Ausschluss aus dem kirchlichen Dienst einzuleiten.
Der positive Abschluss dieser doch recht traurigen Diskussion ist, dass die Zuhörer gemeinsam nach den 10 aufrechten Pfarrern suchen und sie ermutigen wollen, endlich offen gegen das Unrecht aufzutreten.
Nach eigenem Erleben aufgeschrieben
von Hans Heydrich, Dresden
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