Zum Spielfilm „Das deutsche Kind“ in der ARD
Von Arndt Noack
Am Mittwoch beglückte die ARD ihre Zuschauer mit dem Fernsehfilm „Das deutsche Kind“. Der Inhalt kurz zusammengefasst: 6jähriges deutsches Mädchen kommt per Testament ihrer verstorbenen Mutter in die Obhut eines angehenden moslemischen Imams und seiner Familie, die deutschen Großeltern opponieren dagegen.
Eigentlich sollte diese verkitschte Schmonzette keine Silbe wert sein, wenn da nicht in jeder Minute wieder einmal ein gehöriges Stück Volkserziehung mitgespielt hätte. Fangen wir bei der Darstellung der Familien an: die Türken begegnen uns von Anfang an warmherzig und selbstlos. Einfach sympathisch. Die deutschen Großeltern dagegen: ziemlich distanziert, hartherzig und auf Konfrontation aus. Da sind die Rollen schon mal wunschgemäß verteilt.
So richtig in ein Wolkenkuckucksheim des Wunschdenkens gleitet der Film bei der Darstellung des Imams ab: modern ist der, will seine Gemeinde progressiv führen, predigt auf Deutsch. Überlässt seiner Frau wichtige Entscheidungen, statt sie ihr vermittels einiger Hiebe schmackhaft zu machen. Und toleriert gar christliche Gebete seiner Pflegetochter in den eigenen vier Wänden. Lieblingszitat: „Wir würden doch nie kleine Kinder indoktrinieren!“ Nun, das reale Vorbild für so einen Imam zu suchen, dafür dürfte den Redakteuren der ARD eine Lupe wohl nicht gereicht haben. Ein Teleskop wäre angebrachter, aber auch da ist der Erfolg nicht sicher.
Aber natürlich sind auch andere Wunschklischees geklärt: so kommen die Gegner einer geplanten Moschee im Film vor, die entweder bei einer Bürgerversammlung grenzdebile Fragen stellen oder schlicht randalieren.
Wie nicht anders zu erwarten, kommt es natürlich zu einem schmalztriefenden Multi-Kulti-Happy-End. Aber nur, weil die deutschen Großeltern zuvor ihre Fehler eingestanden haben. Die Botschaft ist klar.
Ich möchte die verantwortlichen Produzenten der ARD fragen, ob sie auch einmal den umgekehrten Fall dramatisieren möchten: muslimisches Kind wird in die Obhut eines katholischen Pfarrers gegeben. Wohl eher nicht, denn die Folgen so eines Filmes wären dann ja deutschlandweit auf unseren Straßen marodierende, berufsmäßig beleidigt Moslems. Nicht auszudenken.
Wenn ihr aber, liebe Redakteure, glaubt, mit diesem Film der AfD ein weiteres Argument für die Abschaffung der Zwangsbeiträge geliefert zu haben, dann liegt ihr ausnahmsweise mal richtig.
? Arndt Noack ist Mitglied des AfD-Kreisvorstands Dresden.