Siegmar Baumgärtel mit Verstärkung am Infostand in Zschertnitz: die provozierenden Gesprächsparter wurden natürlich nicht fotografiert.
Die neuen Nazis – Frage- oder Ausrufezeichen?
Gespräch am Infostand: Vor Assad geflohen und jetzt ein Hitler-Tattoo
Von Siegmar Baumgärtel
Kürzlich habe ich mich in Zschertnitz an einem unserer Wahlstände beteiligt. Es war eine gemeinsame Aktion unserer Wahlkreiskandidatin Silke Schöps für den Stadtrat, mir als Kandidaten für den Stadtbezirksbeirat Plauen und weiteren Mitstreitern. Gemeinsam diskutierten wir mit Bürgerinnen und Bürgern und stellten dabei unsere Ziele und Positionen dar.
Unter den vorbeikommenden Menschen waren auffallend offensichtlich viele mit einem Migrationshintergrund. So ergab sich auch nach einiger Zeit ein ausführliches Gespräch mit einem von ihnen. Es war ein Syrer, jetzt Student in Dresden, gebildet und mit fast perfektem Deutsch. Er kannte sich auch in deutscher Politik und in Zuwanderungsfragen aus, hatte eine eher festgelegte Meinung zur AfD, diskutierte aber trotzdem leidenschaftlich mit mir über unsere Partei, über Syrien und den Islam.
Nach einiger Zeit gestand er mir ein, dass ich nicht diesem wohl negativen Bilde über die AfD entspräche. Er sei vor Jahren vor Assad geflohen und könne auch jetzt nach Kriegsende wegen dieses Diktators nicht nach Syrien zurück. Er meinte, er würde eingesperrt werden und machte dazu die bekannte Halsabschneider-Geste.
Ich kann schwer abschätzen, wie sehr er seinerzeit gegen Assad eingetreten ist. Momentan sucht Assad aber dringend Rückkehrer, die das vorrangig von den eigenen fundamental-islamischen Milizen zerstörte Land wieder aufbauen. Unstrittig ist sicher, dass auch die Truppen Assads bei deren Bekämpfung nicht zimperlich umgegangen sind. Fakt ist aber auch, dass vor dem sogenannten arabischen Frühling Syrien ein unzerstörtes und für die Mehrzahl der Syrer und Touristen ein sicheres Land war.
Natürlich versuchte der Syrer auch, mich von der Friedfertigkeit des Islam zu überzeugen. Schuld an den Problemen, auch zwischen den verschiedenen Strömungen seien natürlich immer andere. Da ich mich als überzeugter Atheist ausgegeben hatte, der zur Erklärung und Rechtfertigung keiner vom Menschen geschaffenen Religion bedarf, versuchte er mein für ihn wohl geistiges Vakuum mit einer sanften Werbung für den Islam zu füllen. Aber ich wollte mich nicht für eine voraufklärerische, für uns mittelalterliche Ideologie werben lassen.
Zu diesem Zeitpunkt kam ein zweiter Syrer hinzu: undeutliche Aussprache, schlechtes Deutsch, offensichtlich weit weniger gebildet und weit weniger tolerant. Es war der unangenehme Typ, mit dem ich nie ein Gespräch allein geführt hätte. Beide kannten sich wohl näher. Das Gespräch wurde plötzlich in Richtung Nationalsozialismus gelenkt. Ob ich wüsste, dass Hitler in der arabischen Welt verehrt werden würde? Er wolle sich am liebsten ein Hitlerbild auf den Unterarm tätowieren lassen, und zeigte mir die dafür vorgesehen Stelle.
Das Gespräch wurde schärfer, auf einmal zeigte der Hinzugekommene mit dem ausgestreckten rechten Arm mehr als deutlich den Hitlergruß. Da machte ich beiden schnell klar, dass ich als AfDler nichts mit dem verbrecherischen Nationalsozialismus am Hut habe und beendete sehr schnell das Gespräch, zu dem es keinerlei Grundlage mehr gab. Man stelle sich nur vor, ein wirklicher Rechtsradikaler hätte dort diese Geste gezeigt. Aber als Araber genießt man offenbar Narrenfreiheit. Leider sind die Nähe und der konkrete Kontakt zwischen Nationalsozialismus und Islamismus kaum bekannt, dies passt ja auch nicht ins links-grüne Weltbild der Einwanderungsbefürworter.
? Siegmar Baumgärtel ist AfD-Kandidat für den Stadtbezirksbeirat Plauen.