Die Zombie-Republik der Dresdener Neustadt stellte sich quer

Die Zombie-Republik der Dresdener Neustadt stellte sich quer

Die Zombie-Republik der Dresdener Neustadt stellte sich quer

 

Nachbetrachtung zum Infostand am 11. August am Alaunplatz

Die Zombie-Republik der Dresdener Neustadt stellte sich quer. Quer zur Demokratie, Meinungsfreiheit und Toleranz. Die AfD weckte die verschlafenen geistigen Nachtschwärmer ungewöhnlich früh zu einer Demonstration gegen unseren kleinen Infostand beim samstäglichen Wochenmarkt am Alaunplatz. Wir hatten uns auch recht früh getroffen, weil wir – durch anonyme Flugblätter vorgewarnt – noch vor der unangemeldeten Demonstration gegen uns, unseren angemeldeten Stand aufbauen und besetzen wollten.

Unser stellvertretender Leiter der Ortsgruppe hatte umsichtig und vorausschauend organisiert. Seine Telefonate dafür gingen durch halb Europa. Eine halbe Hundertschaft der Bereitschaftspolizei war angerückt, um den angemeldeten Infostand zu schützen. Rund hundert Gegendemonstranten kamen bis auf 1 bis 2 Meter heran und umzingelten den Stand und versuchten, mit Regenschirmen den Infostand zu verdecken. Von den Demonstranten in allen möglichen und unmöglichen Verkleidungen wurden wir lautstark begrölt, vereinzelt auch bespuckt. Ein markanter Spruch, der lauthals skandiert wurde, war besonders poetisch: „Pervers und arbeitsscheu, so bleiben wir.“ Die Polizeiführung fragte bei uns nach, ob wir uns zu sehr bedrängt fühlten. Wir haben aber nicht um einen Einsatz gebeten, da die Angelegenheit nicht noch mehr eskalieren sollte.

Viel Aufwand für ein gutes Dutzend von AfD-Mitgliedern, die eigentlich nur mit ihren gar nicht wenigen vernünftigen Wählern in der Neustadt ins Gespräch kommen wollten. Hauptwaffe waren aufgespannte Schirme, die gegen uns gerichtet wurden, um uns am „verhassen“ zu hindern. Das ist leider auch gelungen, denn kaum einer der Marktbesucher konnte uns sehen oder gar Infomaterial von uns in die Hand gedrückt bekommen. Das ging erst, als wir uns unter die Demonstranten mischten und auf dem Rasen oder Parkbänken mit normalen Bürgern unterhalten konnten. Das entfachte erst recht den wütenden Protest der Demonstranten, frei nach deren Motto „Das ist unser Kiez und unsere illegale Demo“.

Nach zwei Stunden zogen die Demonstranten und das AfD-Grüppchen in verschiedene Richtungen unter Polizeischutz ab.

Fazit: Unsere Gegner blamieren sich so gut sie es können. Damit war dieser Stand einer der erfolgreichsten in unserer noch jungen Geschichte. Von der Aufmerksamkeit und der Publizität her betrachtet, mit Sicherheit. Es ist aber trotzdem kein Erfolgsrezept, denn wir wollen und müssen Wähler überzeugen. Das können wir nicht nur unseren Gegnern überlassen. (sts)

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